Gesund und fit in jedem Alter


Das Geheimnis besteht darin, nicht dem Leben mehr Jahre, sondern den Jahren mehr Leben zu geben („Add life to years, not just years to life“!). Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Faktor, der unser Älterwerden zu bereichern und ihm mehr „Leben“ zu geben vermag. Es gilt, die Freude an der Bewegung zu finden bzw. sie sich zu erhalten.

Mit zunehmendem Alter (bereits ab Mitte 30!!) nimmt – ohne Gegenmaßnahme – die körperliche Leistungsfähigkeit ab. Dieser an sich natürliche Vorgang kann jedoch durch regelmäßige körperliche Bewegung nicht nur verlangsamt bzw. zum Teil aufgehalten werden, die Leistungsfähigkeit kann sogar auch im höheren Alter noch gesteigert werden! Auf alle Fälle können wir damit unsere Fitness und Leistungsfähigkeit erhalten.

Dabei geht es nicht darum, mit 60 noch so schnell und so stark sein zu wollen wie mit 25, sondern in erster Linie um das körperliche Wohlbefinden, das Gefühl des Fitseins. Vorrangig ist die Lebensqualität, Leistungsdenken sollte in den Hintergrund treten (ist aber im Einzelfall durchaus erlaubt). Das moderne Stichwort für Fitness im fortgeschrittenen Alter heißt „Wellness“, gleichbedeutend mit „Sich wohl und gesund fühlen“. Diesem kommt aus ärztlicher Sicht eine hervorragende Bedeutung in der Vorbeugung von Zivilisationskrankheiten zu.

Körperliche Inaktivität gilt heute als eigenständiger Risikofaktor vor allem für die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch für Erkrankungen des Bewegungsapparates. Sie geht darüber hinaus oft mit weiteren Risikofaktoren wie Übergewicht (im Sinne eines erhöhten Körperfettanteils), gestörtem Insulin- und Zuckerstoffwechsel bzw. Zuckerkrankheit, erhöhten Blutfettwerten sowie Bluthochdruck einher (Metabolisches Syndrom).

 


Nach dem Grundsatz der modernen Medizin „Vorbeugen ist besser als Heilen“ sollte auch im fortgeschrittenen Alter eine regelmäßige körperliche Bewegung durchgeführt werden. Diese muss wie ein
Medikament verordnet, sprich richtig dosiert werden: Wie häufig, wie lange und wie intensiv eine körperliche Belastung erfolgen soll. Wichtig ist eine individuelle Anpassung der Trainingsgestaltung an die körperliche Leistungsfähigkeit und den momentanen Trainingszustand nach den Regeln der medizinischenTrainingslehre (wie es auch für den Leistungssport gilt). Dazu eignen sich die mittrainierenden MIATrainingspläne bei Frau Figur besonders gut. Sie gleichen sich an die aktuelle, tagesgenaue Leistungsfähigkeit des/der Trainierenden an. Außerdem wird das Training regelmäßig durch Trainer/innen überwacht und statistisch verfolgt.

Das Trainingsprogramm muss zwei Schwerpunkte beinhalten:
Das Herz-Kreislaufsystem und den Bewegungsapparat

Ein Herz-Kreislauftraining im Sinne eines extensiven (d.h. nicht intensiven) Ausdauertrainings hat eine herausragende Bedeutung in der Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen, vor allem des Herzinfarkts. Die Herzmuskulatur wird besser durchblutet und damit ernährt, die Herzarbeit ökonomischer, ein erhöhter Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte können gesenkt und insgesamt die Arterienverkalkung minimiert werden. Auch bei „niedrigem“ Blutdruck, der zwar selbst keinen Krankheitswert besitzt, aber gelegentlich mit Kreislaufproblemen wie „Schwarzwerden vor den Augen“ oder Kollapsneigung einhergehen kann, ist kein Medikament, sondern ein regelmäßiges Kreislauftraining die einzig wirkungsvolle Therapie.

In Verbindung mit richtiger Ernährung hilft Ausdauertraining, Übergewicht abzubauen und somit diesen Risikofaktor in den Griff zu bekommen. Zur Erinnerung: Übergewicht hat weniger mit der Kiloanzeige auf der Waage zu tun als vielmehr mit einem erhöhten Körperfettanteil.

 


Das Training des Bewegungsapparates sollte als ausgewähltes Muskeltraining mit dosierten Kräftigungs- und Dehnungsübungen durchgeführt werden. Es bewirkt nicht nur die Erhaltung bzw. Steigerung der Muskelkraft und damit auch eine Verbesserung der Statik (das bedeutet u.a. eine geringere Sturzneigung im Alter, die oft mit dem gefürchteten Schenkelhalsbruch einhergeht), sondern – und das ist vielfach nicht bekannt – auch eine gewisse Stärkung des Skelettsystems. Muskel- bzw. Krafttraining ist keine Domäne der Jugend, bei der meist der optische Aspekt im Vordergrund steht (Bodystyling, Bodybuilding), sondern stellt im fortgeschrittenen Alter eine ganz wesentliche Maßnahme in der Vorbeugung der Osteoporose (Knochenschwund) dar, von der in erster Linie schlanke Frauen nach den Wechseljahren betroffen sind.

„Weight bearing exercises“, also Übungen mit Gewichtsbelastung (nicht unbedingt gleichbedeutend mit Hanteltraining!) dienen nicht nur der Erhaltung bzw. Steigerung der Muskelkraft, sondern können auch eine gewisse Stärkung der Knochen bewirken: Durch die Zugbelastung, die die Muskeln auf die jeweiligen Knochen ausüben, wird der Knochenstoffwechsel stimuliert, sodass die sog. Knochenmasse bis zu einem gewissen Grad zunehmen kann, d.h. der Knochen dichter und somit stärker werden kann. Voraussetzung ist immer ein gewisser Widerstand, den die Muskulatur überwinden muss, z.B. dass ein Teil des Körpergewichts
auf das Skelettsystem einwirkt. Deshalb ist z.Bsp. Unterwassergymnastik nicht zur Knochenstärkung geeignet.

Ein regelmäßiges vorbeugendes „Osteoporose-Training“ ist jeder Frau ab dem 50. Lebensjahr zu empfehlen
und stellt die wirkungsvollste Behandlungsmaßnahme bei bereits bestehender Osteoporose dar, um der
erhöhten Knochenbrüchigkeit entgegenzuwirken.

 


Der positive Effekt ist einerseits eine Verringerung der größeren Sturzgefahr im höheren Alter durch ein kräftigeres Muskelkorsett, bessere muskuläre Koordination und Beweglichkeit, andererseits die oben beschriebene Stärkung der Knochen selbst.

Für diesen Zweck gibt es zwar bestimmte Übungen, die man auch zu Hause oder im Freien durchführen kann, aber der ideale Trainingsort jedoch ist immer ein Fitnessstudio, das nicht nur die richtigen Geräte zum gezielten Training der verschiedenen Muskelgruppen hat, sondern auch die entsprechende Betreuung durch qualifizierte Trainer zur Verfügung stellt.